15.9.06

Versorgungsnotstand auf Rapa Nui

Kein Gas, kein Mehl, keine Milch, keine Haarbürsten, keine Zahnpasta..."no hay" heißt es derzeit in fast allen Geschäften. Um dem permanenten Versorgungsnotstand auf der Insel entgegenzutreten, schickte die chilenische Marine ein Extra-Versorgungsschiff zur Osterinsel.





Mit viel Wetterglück konnte die Fracht mit rund 1000 je 45-Kilogramm Propangasflaschen
gelöscht werden. Fast gleichzeitig erreichten zwei andere Schiffe die Insel

Wegen Schlechtwetter konnte die Fracht aber nicht an Land gebracht werden. Nach einer kurzfristigen Wetterbesserung fielen allerdings die Transportkähne zwischen Schiff und Hafen wegen Motorschaden aus. Mit dem nächsten Flug sollen Ersatzteile eingeflogen werden. Die Osterinsel verfügt noch immer über keinen Hafen. Mehrere Projekte sind wegen
verschiedenen Gründen abgesagt worden. Erst kürzlich versprach die chilenische Präsidentin bei ihrem Besuch auf der Osterinsel, sich dieses Problems anzunehmen. Bislang hat man auf der Osterinsel davon aber nichts gespürt.
Die Versorgung der Insel ist seit 1888 ein permanentes Problem. Mit der neuen Regierung ist eine Lawine von Experten zur Insel geflogen. Expertengruppe für "neues Krankenhaus", Expertengruppe Konsumentenschutz, Expertengruppe Hafenprojekt, Expertengruppe Energieversorgung, Expertengruppe Müllbeseitigung, Expertengruppe Abwasser, Expertengruppe Insektenkontrolle, Expertengruppe Straßenbau und so weiter. Dazu kam eine Lawine von neuen Anwohnern wie Taxifahrer, Bauarbeiter und Hotelangestellte.
Jedes Jahr kommen jetzt 10.000 Besucher mehr zur Insel. Zwei neue Hotels werden gebaut. Die Insulaner verdienen mehr Geld und der Verbrauch an Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs hat sich vervielfacht. Alle diese zusätzlichen Bewohner essen Brot, kochen und duschen mit gaserhitztem Wasser. Die Transportkapazitäten sind aber gleich wie vor zehn Jahren.

Stromversorgung mehrfach unterbrochen

Seit Monaten wird das Dorf Hangaroa von ständigen Stromunterbrüchen heimgesucht.
Die chilenische Regierung will jetzt einen neuen zusätzlichen Diesel-Generator installieren.
Inzwischen hat es sich offenbar auch bei den chilenischen Ingenieuren herumgesprochen, dass man auf einer so sonnenreichen Insel auch Wind- und Solarenergie für die zukünftige Stromversorgung Versorgung in Betracht ziehen sollte.

Autonomiebestrebungen werden diskutiert

in der Dorfschule wurde während mehreren Abenden über den geplanten Autonomiestatus der Osterinsel diskutiert. Eine Gruppe Insulaner möchte die Inselgeschäfte dem
Ältestenrat, der 32 Familien vertritt und 18 Ministerien übertragen. Im
chilenischem Parlament finden inzwischen Beratungen über die notwendige
Verfassungsänderung statt. Angedacht ist seitens Chiles eine zusätzliche Region mit einem Spezialstatus.
Der Bürgermeister der Osterinsel, Pedro Edmunds Paoa, geht gleich noch einen Schritt weiter und will bei der UNO die Unabhängigkeit seiner Insel beantragen

Quelle: http://www.mercuriovalpo.cl

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite