4.12.10

Dutzende Verletzte bei Zusammenstößen zwischen Polizisten und Einheimischen auf Osterinsel

Zwangsräumung durch Beamte 4.12.10 | 09:38 Uhr
Bei Zusammenstößen zwischen Polizisten und Einheimischen auf der  Osterinsel sind rund zwei Dutzend Menschen verletzt worden. Hintergrund ist offenbar ein Territorialstreit.


Santiago (dapd). Zu der sieben Stunden dauernden Auseinandersetzung sei es gekommen, als Polizisten eine Zwangsräumung durchführen wollten, bei der zehn Menschen ein Haus verlassen sollten, sagte der Anwalt Maka Atan, der dem einheimischen Volk der Rapanui angehört. Nach Polizeiangaben widersetzten sich die Rapanui den Beamten. Dabei seien 17 Polizisten und acht Zivilisten verletzt worden.
Teilnehmer an den Auseinandersetzungen erklärten hingegen, es seien 19 Inselbewohner und kein einziger Polizist verletzt worden. Laut Atan setzten die Polizisten Schrotflinten und Schlagstöcke gegen die Einheimischen ein. Der Anwalt sagte, die zehn von der Zwangsräumung betroffenen Einheimischen hätten das Haus seit September besetzt. Zuvor hätten sie einen Regierungsbeamten von dem Grundstück vertrieben.
Die für ihre gigantischen Steinskulpturen bekannte Osterinsel wurde 1888 von Chile annektiert. Die auf der Pazifikinsel einheimischen Rapanui fühlen sich dem Land jedoch nicht zugehörig. In jüngst Zeit haben Angehörige des Volks Dutzende Grundstücke beschlagnahmt, die ihren Ahnen auf illegale Weise weggenommen worden seien. Von den weniger als 5.000 Menschen, die auf der Osterinsel leben, gehören rund 2.200 zum Volk der Rapanui.
(Frederico Quilodran ist Korrespondent der AP)

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