12.1.15

Neue Erkenntnisse zum Untergang der Osterinselkultur?


Die Osterinsel flattert wieder einmal durch den Blätterwald und dafür ist sie ja immer gut genug. Mit den neuen Untersuchungen und Berichten wird vor allem dem Buchautor Jared Diamond (Kollaps, warum Gesellschaften überleben oder untergehen, 2006, Frankfurt am Main) widersprochen.

Mehrere Zeitungen berichten Anfang Januar  von einem Forscherteam um Christopher Stevenson von der Virginia Commonwealth University in Richmond (Virginia, USA). Man habe zwar entdeckt, dass die Nahrungsmittelproduktion an einigen Orten der Insel um 1700 zurückging, was aber auch mit einem trockenen Klima zu erklären sei.
Während Diamond eine Überbevölkerung und Abholzung der Insel als Grund für den Niedergang sah, fanden andere Forscher, dass durch die Europäer eingeschleppte Krankheiten (nach 1722) wie Pocken, Syphilis oder Tuberkulose als Ursache in Frage kämen.
Stevenson und Kollegen entdeckten nun durch die Untersuchung von bearbeiteten und datierten Obsidianstücken, dass Regen- und die Bodenverhältnisse entscheidender für die landwirtschaftliche Nutzung einiger Flächen war, als die Bevölkerungszahl. Das glasartige Mineral Obsidian wurde von den Einwohnern vielfältig genutzt. Seine Flächen verbinden sich umso stärker mit Wasser, je länger sie der Witterung ausgesetzt sind. Das kann zur Datierung des Bearbeitungszeitraumes der Minerale genutzt werden. So konnten Gebiete mit langer landwirtschaftlicher Nutzung und trockene Gebiete unterschieden werden.
"Diese Analyse zeigt, dass das Konzept eines gesellschaftlichen Zusammenbruchs eine irreführende Charakterisierung der prähistorischen menschlichen Bevölkerungsentwicklung sei", so Stevenson.

Fazit: Die Forscher, die sich durch ihre Tätigkeit auf der Insel selbst adeln möchten, werden noch jede Menge Hypothesen hervorbringen. Was sie taugen wird vielleicht einmal die Zukunft zeigen oder die nächste Forschergeneration, die wieder ganz andere Zusammenhänge entdeckten und dadurch weiter dafür sorgen wird, dass wir eine der schönsten und interessantesten Insel nie vergessen werden. Danke.
Peter Hertel

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