25.2.07

Interessanter Bericht aus dem Jahr 1864

Kann man unter News auch über etwas ziemlich Altes berichten? Wie Sie sehen, man kann. Denn neu ist, dass es meines Wissens nach erstmals eine deutsche Fassung des Berichtes von dem französischen Sacré Coer-Laienbruder Eugéne Eyraud gibt. Der Geistliche landete, von Tahiti aus kommend, am 2. Januar 1864 auf der Osterinsel und kam mit dem Auftrag seiner Kirche, hier eine Mission aufzubauen. Er blieb zehn Monate auf der Insel und erfuhr allerhand Ungemach, um es freundlich auszudrücken. Am 11. Oktober 1864 konnte er sich auf einen zufällig anlegenden französischen Schoner retten und nach Tahiti zurückfahren. Eyraud war der erste Europäer, der ausführlich das Leben in dieser Zeit kennen lernte.

Bruder Eugéne Eyraud

Faszinierend an seinem Bericht finde ich die Schilderung des damaligen Lebens, der Hütten und der Feste auf der Insel. Sein Bericht widerspricht auch der von vielen Autoren geäußerten Auffassung, dass es in den Sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts nur noch 150 Bewohner auf der Insel gegeben haben soll.
Besonders interessant, das Eyraud mit keiner Silbe die großen Statuen erwähnt. Am Rano Raraku scheint er nie gewesen zu sein und die Statuen spielten damals offenbar auch in der Religion keine Rolle. Nur bis zu 30 Zentimeter hohe Statuen befanden sich in den Hütten und wurden ebenso, wie die später als Aku-Aku bezeichneten Steinskulpturen, bei bestimmten Tänzen herum getragen. Die Toten wurden auf „Steinhaufen“ rings um die Insel abgelegt. Das waren doch Ahu-Plattformen – oder?
Am 25. März kehrte Pater Eyraud gemeinsam mit dem Pater Hippolite Roussel zurück und gründet die erste Missionsstation. (siehe auch Berichte alter Reisenden)
Peter Hertel

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