Michelle Bachelet ist Chiles neue Präsidentin
Am 11. März 2006 legte Michelle Bachelet als neue Präsidentin Chiles ihren Amtseid ab. „Nach Jahren der Spaltung, des Misstrauens und der Ablehnung ist nun die Zeit gekommen, sich wieder in die Augen zu schauen“, sagte die 54-Jährige in einer Rede vom Balkon des Präsidentenpalastes Moneda in Santiago de Chile.
Verónica Michelle Bachelet Jeria ist Jahrgang 1951 und die erste Präsidentin von Chile. Sie wurde in Santiago geboren und zog 1962 mit ihrer Familie in die Vereinigten Staaten, wo ihr Vater in der chilenischen Botschaft in Washington tätig war. 1970 legte sie an der Medizinischen Fakultät der Universität Santiago die Aufnahmeprüfung als eine der Besten ab.
1974 starb ihr Vater nach Folterungen in einem Gefängnis des Pinochetregimes. 1975 gingen Bachelet und ihre Mutter ins Exil nach Australien und anschließend nach Ostdeutschland. Dort lernte sie zunächst am Herder Institut Deutsch, um dann an der Humboldt-Universität Berlin Medizin zu studieren. Ihr Sohn Sebastian kam 1978 in Leipzig zur Welt.
1979 kehrte Michelle Bachelet nach Chile zurück. 1983 bestand sie als beste Studentin die Prüfung zum Chirurgen. 1984 wurde die Tochter Francisca geboren.
Nach Wiederherstellung der Demokratie in Chile arbeitete die Medizinerin zunächst im Gesundheitsministerium, wurde im Jahr 2000 Gesundheitsministerin und ab 2002 Verteidigungsministerin. Als Vertreterin der Sozialisten gewann sie die Wahl zum höchsten Amt des Landes und hat ein Kabinett aufgestellt, dass zur Hälfte aus Frauen besteht.
Offener Brief