20.7.08

Kleinplanet heißt Makemake

Den Bewohnern von Rapa Nui, der zu Chile gehörenden Osterinsel, ist er bestens bekannt: Makemake, oberster Gott der Osterinsulaner, Erschaffer der Menschen und Gott der Fruchtbarkeit. Jetzt werden sich auch die Astronomen an den Namen gewöhnen müssen. Die Internationale Astronomische Union hat ihn nämlich dem bislang als Kleinplanet bekannten Objekt mit der Katalog-Bezeichnung 2005 FY9 verliehen und dieses gleichzeitig in den Rang eines Zwergplaneten in der Gruppe der Plutoiden gehoben.
So könnte er aussehen, der Kleinplanet Make Make.
Quelle: space.com

Als Mike Brown, Chad Trujillo und David Rabinowitz den Himmelskörper im März 2005, ein paar Tage nach Ostern, mit dem Schmidt-Teleskop des Mount Palomar Observatory in Kalifornien entdeckten, gab es den Begriff „Zwergplanet“ und erst recht den Begriff „Plutoid“ noch nicht. Die Zwergplaneten wurden erst mit dem Ausschluss Plutos aus der Reihe der Planeten eingeführt.
Der Planet ist mit rund 1600 Kilometern Durchmesser nur unwesentlich kleiner ist als der 2350 Kilometer große Pluto. Inoffiziell hieß es bei der Gruppe wegen des Zeitpunkts der Entdeckung "Easterbunny". Plötzlich fiel ihm die Osterinsel ein, die am Ostersonntag 1722 erstmals Besuch von Europäern erhalten hatte, praktisch genau 283 Jahre vor der Entdeckung von 2005 FY9. Damit war der neue Name, Makemake, geboren. Die Internationale Astronomische Union hat sich jetzt, wie üblich, dem Namensvorschlag des Entdeckers angeschlossen.
Quelle: Günter Paul F.A.Z.
net 17. Juli 2008

17.7.08

Weitere Magnetometermessungen auf der Osterinsel

Dr. Jörg Faßbinder vom Bayerischen Amt für Denkmalpflege hat in diesem Jahr seine Magnetometriemessungen auf der Osterinsel fortgeführt.
Für ihn stand die Aufgabe, die unterirdisch nicht mehr sichtbaren Strukturen durch die geophysikalische Prospektion zu erfassen und darzustellen. Dabei sei der vulkanische Untergrund eine besondere Herausforderung. Bereits 2004 hatten Wissenschaftler der California State University und der Universität Hawaii erste Messungen durchgeführt.
Im Ergebnis der Messungen konnten am Ahu Nau Nau weitere Vorgängerbauten festgestellt werden. Nicht gelungen sei allerdings die Darstellung kleinerer Strukturen, wie die typischen Hare-Paenga-Häuser. Im vergangenen Jahr hat Faßbinder Messungen am Ahu Akivi durchgeführt, die die sechs Grabungsschnitte von Mulloy (1978) zeigten. Konzentrisch geformte Strukturen um den Ahu hatte Mulloy allerdings nicht gefunden.
In diesem Jahr untersuchte Faßbinder den Ahu Tepeu auf einer Fläche von 120 mal 120 Metern und hat neben einer Vielzahl von archäologischen Strukturen den Grundriss eines Bootshauses entdeckt. Auf Grund seines stark magnetischen Basaltgesteins zeichnete er sich als kräftige Anomalie im Messbild ab.
Zum überwiegenden Teil enthält der Bericht leider nur die nun wirklich allseits bekannte Geschichte der Osterinsel und die Bedeutung der jüngsten Messungen liegt wohl eher im Test des Messverfahrens als in herausragenden archäologischen Erkenntnissen. Fundamente der Bootshäuser finden sich rund um die Insel und sicher liegen mehrere heute ein Stück unter der Oberfläche verborgen.
Quelle: Denkmalpflege Informationen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Nr. 140, Juli 2008
Rezension: Peter Hertel

13.7.08

Verbotsschilder verbieten Jeepfahrten

Dieses Schild versperrt jetzt allen Kraftfahrzeugen die Fahrt auf den Tervaka, den höchsten Punkt der Insel. Die Erosion des Vulkankegels nimmt immer mehr zu und deshalb war diese Maßnahme erforderlich.
Touristen wünschen sich, dass sich auch die Inselbewohner an das Verbot halten, denn es wirkt äußerst frustrierend, wenn die Besucher nach stundenlangem Weg zur Bergspitze gelangen und da kommen Jeeps mit Insulanern angebraust.
-peh-

Osterinselkultur in Deutschland

Im Dachauer Wasserturm fand eine Matinée mit Musik der Osterinsel statt. Zur Finissage der Ausstellung "fruchtig, duftig, blumig", die der Verein artTextil präsentierte, haben die drei Osterinsulaner Tavita, Adrian und Vivika Musik gemacht.
Eine liebliche Melodie, sanfte Silven und viele Vokale sind zu den Trommeln und Saiteninstrumenten zu hören. Doch die Worte bleiben unverständlich: Rapanui heißt die Sprache, die auf der Osterinsel gesprochen wird. Eine Schautafel und Bilder informieren über die Lage die geographische Lage der Insel. Doch so isoliert das Eiland auch ist, die Musik klingt merkwürdigerweise fast ein wenig vertraut. Akkordfolgen und Harmonien erinnern an westliche Musik wie etwa bei den Beatles. Allerdings sorgt der feurige Rhythmus der Trommeln dafür, dass jedes Stück exotisch bleibt.
Auch wenn kaum jemand der Gäste die gesungenen Worte verstanden hat - das Wichtigste war allen klar: nämlich dass Musik immer wieder Kulturen verbinden kann.

Foto: weg
Merkur online 8.07.2008