22.10.06

Chilenische Präsidentin Michelle Bachelet zu Besuch in Deutschland

Die chilenische Präsidenten Bachelet weilte im Rahmen einer Europareise vom 18. bis zum 21. Oktober zu einem Staatsbesuch in Deutschland.

(Quelle: Deutsche Welle Mai 2006)

Sie wurde dabei neben anderen von der Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem Bundespräsidenten Horst Köhler empfangen. Die Presse widmet den größten Teil ihrer Berichterstattung dem einstigen Exil von Bachelet in der DDR. Sie war nach dem Militärputsch von 1973 in die DDR geflohen und hatte in Leipzig und Berlin Germanistik und Medizin studiert. In Leipzig hat Bachelt die Ehrenmedaille der Universität erhalten. Es sei ein besonderes Gefühl, zurück in Leipzig zu sein, sagte sie bei Verleihung der Medaille. Sie verbinde mit der Stadt viele gute Erinnerungen. Bachelet sprach sich für eine Intensivierung des akademischen Austausches zwischen Deutschland und Chile aus. In Berlin erhielt die approbierte Kinderärztin die Ehrendoktorwürde der Charité. Die Verleihung der Ehrendoktorwürde erfolgt im Rahmen eines akademischen Festakts im Paul-Ehrlich-Hörsaal durch den Dekan der Charité Prof. Martin Paul, der die Leistungen der Präsidentin ausdrücklich würdigt: "Wir sind hocherfreut und stolz, mit Frau Bachelet an dieser Stelle auch eine ehemalige Studentin der Charité zu ehren." In ihrer Tätigkeit als Kinderärztin und Politikerin erwirkte die ehemalige Charité-Studentin in ihrem Heimatland schon beachtliche Verdienste um das öffentliche Gesundheitswesen und die Versorgung sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen. Michelle Bachelet hat international herausragende Leistungen in der Epidemiologie, Public Health, Kinderheilkunde, Krankheitsprävention, bei Impfungen und in der Gesundheitsvorsorge aufzuweisen. Ihr Engagement galt dabei immer ganz besonders den sozial schwächeren Bevölkerungsschichten. Staatspräsidentin Bachelet nahm außerdem als Ehrengast am „Ibero-Amerika-Tag 2006“ teil, der vom 19. bis 20. Oktober in Stuttgart stattfand. Als Ehrengast wird sie vom 19. und 20. Oktober am "Ibero-Amerika-Tag 2006" in Stuttgart teilnehmen. Dabei ging es um das Thema Wirtschaftstag Mercosur „Mercosur: Markt für Maschinen und Anlagen“ und am 20. Oktober fand die Konferenz „Lateinamerika: Chancen für den Mittelstand“ statt. In Bitterfeld übergab die chilenische Präsidentin ein neues Werk des Unternehmens Molymet. Der Konzern aus Chile stellt im Chemiepark künftig ein spezielles Molybdänpulver her, das in der Stahlproduktion benötigt wird.

14.10.06

Vorschau auf Tapati 2007

Das Tapatifest 2007 findet vom 1. bis zum 17. Februar zum 32. Mal statt. Es gibt bereits zwei Kandidatinnen. Der Bürgermeister drohte schon damit, dass die Tapati 2007 ausfällt, wenn sich nicht bald Mädchen für den Kampf um die Königinnen-Krone melden. Eine der beiden heißt Rosa Pakomio-Tuki.

Seit 1975 wird dieses Fest auf der Osterinsel durchgeführt. Die ursprüngliche Idee war, durch ein Folklorefestival mehr Touristen anzuziehen. Inzwischen ist die Veranstaltung so populär geworden, dass sie jetzt zum Höhepunkt des Sommers über zwei Wochen geht. Die Tanz- und Sängerwettbewerbe finden in der Turnhalle oder im Freien vor einer der großartigen Ahu-Plattformen statt.
Eine szenische Darstellung zeigt die legendäre Ankunft des Königs Hotu Matua bei Fackelschein in der Anakena oder Ohavebucht. Zu den Folkloretänzen gehören die verschiedensten Wettbewerbe wie Pferderennen, Bananenstammrutschen, Fischen, Herstellung von Statuen und die Körperbemalung. Seit dem Hollywoodfilm Rapa Nui ist die Attraktivität des Festes noch weiter gestiegen. Größten Andrang findet die Parade am Ende des Festes im Fackelschein. Geschmückte Flöße mit den Kandidatinnen für die Königinnenwürde werden von den einzelnen Clans getragen. Das größtes Ereignis ist die Krönung der Königin in der letzten Samstagsnacht. In der folgenden wird bei Mond- und Fackellicht der Königin in Tahai noch eine zweite Krone aufgesetzt und das Fest klingt mit Singen und Tanzen aus. Tapati hat auch einen sozialen Aspekt, denn der Familienclan, der gewinnt, gewinnt auch an Ansehen innerhalb der verschiedenen Clans.
Informationsquelle: http://www.islandheritage.org/vg/vg16.html

Tapati - größtes Fest auf der Osterinsel

Das Tapatifest findet jedes Jahre Ende Januar/Anfang Februar statt. Dazu werden zahlreiche Gäste aus aller Welt erwartet, die dieses Ereignis miterleben möchten.

Oft kommen Besucher auch schon Wochen vorher, um bei der Vorbereitung des Festes mit zu helfen. Wer einmal bei der Herstellung eines Federrockes zugeschaut hat, versteht, dass da viele Hände benötigt werden. Wer dabei sein möchte sollte sich möglichst zeitig um einen Flug bei Lan Chile bemühen.

Das Tapati Rapa nui ist das bedeutungsvollste Ereignis im Jahreskalender der Osterinsel. Eine neue Reina Rapa nui „Osterinsel-Königin“ wird gewählt. Schon zu Jahresbeginn stellen die wichtigsten Familienclans eine Kandidatin vor. Reina Rapa nui wird, wer die höchste Punktzahl aus verschiedenen Wettkämpfen sammelt. Für jede Disziplin gibt es erfahrene Athleten und Experten auf der Insel, die von den Kandidatinen umschwärmt werden.

Die Wettkämpfe finden im Tanzen, Singen, Pferderennen, Angeln, tauchen, Triathlon á la Rapa nui, im Schnitzen von Moai-Statuen, im Kochen, dem Kaikai-Fgadenspiel, im Rudern und im Haka pei statt, einem Abfahrtsrennen auf Bananenbaumschlitten. Körperbemalung und die Fertigkeit beim Auffädeln von Muschelketten werden ebenfalls geprüft. Wer letztlich wen unterstützt, darüber entscheidet die Stammeszugehörigkeit. Die Vorbereitungen nehmen Tag und Nacht in Anspruch. Ganze Familien ziehen mit Koch- und Schlafzeug zum Haus ihrer Kandidatin und schneidern Kostüme, üben Tänze und Gesänge, bauen Umzugswagen und Ruderboote. Anfang Februar ist es dann soweit. Tapati Rapa nui beginnt mit einem Fest und der Vorstellung der Kandidatinnen. Die Folkloredarbietungen ziehen sich bis spät nach Mitternacht hin, anschließend wird in den provisorischen Hare maúku, den Festhütten gefeiert. Der Strand von Anakena dienst als Kulisse für das Schauspiel der Ankunft Hotu Matuas und der ersten Siedler. Im Krater der Moai-Werkstatt Rano raraku findet der Triathlon statt. Bananenbündel auf den Schultern, laufen die Athleten um den kreisrunden Kratersee, durchqueren ihn schwimmend und paddeln auf einem selbst gefertigten Binsenboot zurück. Am Berg Maunga Pui rasen nackte, nur mit Erdfarben bemalte Inseljünglinge auf Bananenstämmen den Abhang hinunter. Dabei werden Geschwindigkeiten bis zu 80 Stundenkilometern erreicht.

Der Ruderwettbewerb gleicht einem Piratenfilm, denn rammen ist nicht verboten. Die nächtliche Beute der Fischer wandert in den Erdofen „umu“ und wird an die Bevölkerung verteilt. Den Höhepunkt der zweiwöchigen Festlichkeiten bildet der Straßenumzug mit geschmückten Wagen. In der letzten Festnacht wird das Punkteergebnis bekannt gegeben und der neu gewählten Reina Rapa nui eine holzgeschnitzte Krone aufgesetzt. Dass aus ihr durchaus eine „Miss“ werden kann, hat die Reina 1997 bewiesen. Sie wurde gleich anschließend zur Miss Chile gewählt.

Fotos (Tapati-Fest 2003) & Text: Josef W. Schmid