22.10.06
14.10.06
Vorschau auf Tapati 2007
Seit 1975 wird dieses Fest auf der Osterinsel durchgeführt. Die ursprüngliche Idee war, durch ein Folklorefestival mehr Touristen anzuziehen. Inzwischen ist die Veranstaltung so populär geworden, dass sie jetzt zum Höhepunkt des Sommers über zwei Wochen geht. Die Tanz- und Sängerwettbewerbe finden in der Turnhalle oder im Freien vor einer der großartigen Ahu-Plattformen statt.
Eine szenische Darstellung zeigt die legendäre Ankunft des Königs Hotu Matua bei Fackelschein in der Anakena oder Ohavebucht. Zu den Folkloretänzen gehören die verschiedensten Wettbewerbe wie Pferderennen, Bananenstammrutschen, Fischen, Herstellung von Statuen und die Körperbemalung. Seit dem Hollywoodfilm Rapa Nui ist die Attraktivität des Festes noch weiter gestiegen. Größten Andrang findet die Parade am Ende des Festes im Fackelschein. Geschmückte Flöße mit den Kandidatinnen für die Königinnenwürde werden von den einzelnen Clans getragen. Das größtes Ereignis ist die Krönung der Königin in der letzten Samstagsnacht. In der folgenden wird bei Mond- und Fackellicht der Königin in Tahai noch eine zweite Krone aufgesetzt und das Fest klingt mit Singen und Tanzen aus. Tapati hat auch einen sozialen Aspekt, denn der Familienclan, der gewinnt, gewinnt auch an Ansehen innerhalb der verschiedenen Clans.
Informationsquelle: http://www.islandheritage.org/vg/vg16.html
Das Tapatifest findet jedes Jahre Ende Januar/Anfang Februar statt. Dazu werden zahlreiche Gäste aus aller Welt erwartet, die dieses Ereignis miterleben möchten.
Oft kommen Besucher auch schon Wochen vorher, um bei der Vorbereitung des Festes mit zu helfen. Wer einmal bei der Herstellung eines Federrockes zugeschaut hat, versteht, dass da viele Hände benötigt werden. Wer dabei sein möchte sollte sich möglichst zeitig um einen Flug bei Lan Chile bemühen.
Das Tapati Rapa nui ist das bedeutungsvollste Ereignis im Jahreskalender der Osterinsel. Eine neue Reina Rapa nui „Osterinsel-Königin“ wird gewählt. Schon zu Jahresbeginn stellen die wichtigsten Familienclans eine Kandidatin vor. Reina Rapa nui wird, wer die höchste Punktzahl aus verschiedenen Wettkämpfen sammelt. Für jede Disziplin gibt es erfahrene Athleten und Experten auf der Insel, die von den Kandidatinen umschwärmt werden.
Die Wettkämpfe finden im Tanzen, Singen, Pferderennen, Angeln, tauchen, Triathlon á la Rapa nui, im Schnitzen von Moai-Statuen, im Kochen, dem Kaikai-Fgadenspiel, im Rudern und im Haka pei statt, einem Abfahrtsrennen auf Bananenbaumschlitten. Körperbemalung und die Fertigkeit beim Auffädeln von Muschelketten werden ebenfalls geprüft. Wer letztlich wen unterstützt, darüber entscheidet die Stammeszugehörigkeit. Die Vorbereitungen nehmen Tag und Nacht in Anspruch. Ganze Familien ziehen mit Koch- und Schlafzeug zum Haus ihrer Kandidatin und schneidern Kostüme, üben Tänze und Gesänge, bauen Umzugswagen und Ruderboote. Anfang Februar ist es dann soweit. Tapati Rapa nui beginnt mit einem Fest und der Vorstellung der Kandidatinnen. Die Folkloredarbietungen ziehen sich bis spät nach Mitternacht hin, anschließend wird in den provisorischen Hare maúku, den Festhütten gefeiert. Der Strand von Anakena dienst als Kulisse für das Schauspiel der Ankunft Hotu Matuas und der ersten Siedler. Im Krater der Moai-Werkstatt Rano raraku findet der Triathlon statt. Bananenbündel auf den Schultern, laufen die Athleten um den kreisrunden Kratersee, durchqueren ihn schwimmend und paddeln auf einem selbst gefertigten Binsenboot zurück. Am Berg Maunga Pui rasen nackte, nur mit Erdfarben bemalte Inseljünglinge auf Bananenstämmen den Abhang hinunter. Dabei werden Geschwindigkeiten bis zu 80 Stundenkilometern erreicht.
Fotos (Tapati-Fest 2003) & Text: Josef W. Schmid