26.3.08

STATUE BESCHÄDIGT

Der Spiegel meldet am 26.3.2008

Tourist droht Haftstrafe für Ohrläppchenraub auf Osterinsel
Sein Mitbringsel von der Osterinsel könnte für einen finnischen Touristen einen sehr langen Aufenthalt in Chile nach sich ziehen: Der 26-Jährige soll ein Ohrläppchen von einer der berühmten Moai-Statuen in Anakena abgebrochen haben. Ihm drohen sieben Jahre Haft.
Eine Inselbewohnerin hatte den Finnen dabei beobachtet, wie er sich an der Statue zu schaffen machte und mit einem Gesteinsbrocken in der Hand den Strand von Anakena verließ. Die Polizei identifizierte ihn später anhand einer Tätowierung, die die Frau auf seinem Körper erkannt hatte.
Kulju soll mit bloßen Händen das Ohrläppchen von der Statue geschlagen haben, erklärte Polizeichef Christian Gonzalez. Der schwere Körperteil fiel auf den Boden und zerbrach in 20 bis 30 Zentimeter lange Stücke. Mindestens eins davon habe der Finne mitgenommen. Da es sich um den Diebstahl eines nationalen Kulturguts handelt, droht dem Urlauber eine siebenjährige Haftstrafe. "Glücklicherweise passiert so etwas nicht jeden Tag, aber es passiert. Und es ist fast unmöglich, es zu kontrollieren, weil es auf der Osterinsel überall Stätten von hohem archäologischen Wert gibt. Parkwächter können solche Vorfälle nicht verhindern", sagte Regierungssprecherin Liliana Castro. Die Behörden würden die Statue in Augenschein nehmen, um Chancen für eine Reparatur auszuloten.
reh/AP

P.S. Bürgermeister Pedro Edmunds sagt, dass der Finne freigelassen werden soll. Der eigentlich Schuldige sei die chilenische Regierung, die zu wenig für den Schutz des Weltkulturerbes tue.
Quelle: www.n-tv.de/939276

Rapa Nui in Mainz


Die Mainzer Nacht hat eine neue Location für alle, die gerne mit netten Leuten zusammen sind und die Nacht zum Tage machen wollen. Getreu dem Motto – Tanz am Nabel der Welt! Auf rund 350 Quadratmeter lädt der, im Stil der 60er Jahre, völlig umgestaltet Raumtraum zum Tanzen aber auch zum entspannten Verweilen in angenehmer Lounge-Atmosphäre ein. Durch kleine Nischen, gemütliche Sitzecken, tolle Lichteffekte und eine 20 Meter lange Bar bietet der neue Klub alles, was man für eine berauschende Nacht braucht.

http://www.rapanui-club.de

15.3.08

Nach der Hitze kam der Regen

Der Sommer scheint auf der Osterinsel zu Ende zu gehen. Regenschauer vertreiben Einwohner und Touristen gleichermaßen von der Straße und dann ist es ziemlich trostlos. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt und vielleicht scheint am nächsten Morgen wieder die Sonne. Schließlich gibt es keine Berge in der Nähe, die die Regenwolken lange aufhalten, wie hier in Freiberg, am Rande des Erzgebirges, wo diese Zeilen geschrieben wurden.
Foto: Josef Schmid

Pferde schaden den Monumenten

Immer wieder sieht man solche Bilder auf der Osterinsel. Pferde reiben sich an den Steinskulpturen was im Laufe der Zeit nicht ohne sichtbare Schäden bleibt. Hier sollten sich die Denkmalschützer Gedanken machen und nicht nur auf die Touristen aufpassen.
Foto: Josef Schmid

10.3.08

Ist die Osterinsel in Gefahr?

Bewegung unter dem Pazifik: Geophysiker erforschen den Vulkanismus in der Südsee
Palmen wiegen sich vor dem strahlenden Türkisblau der Südsee im Abendwind, die untergehende Sonne taucht den Strand in goldgelbes Licht. Dieses perfekte Urlaubsidyll im Südpazifik verdankt seine Existenz heißem Gestein, das aus mindestens 500 Kilometern Tiefe zum Meeresboden aufsteigt, erklärt Rainer Kind vom Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Da aus der Tiefe immer mehr Magma nachströmt, das im kühlen Wasser am Grund des Pazifischen Ozeans rasch erstarrt, bildet sich mit der Zeit ein Hügel am Meeresgrund, der irgendwann bis über den Meeresspiegel wächst.
Hinweise für ein Auseinanderreißen des Südpazifiks entlang einer Linie zwischen Samoa und der Osterinsel glauben Valérie Clouard und Muriel Gerbault von der Universidad de Chile in Santiago gefunden zu haben (Earth and Planetary Science Letters, Band 265, Seite 195). Wie ein überdimensionaler Supertanker schiebt sich nach Meinung praktisch aller Geophysiker die gigantische Pazifische Platte, die große Teile des Pazifik umfasst, mit einer Geschwindigkeit von ungefähr fünf bis sieben Zentimetern im Jahr auf tieferen Schichten im Erdinneren nach Nordwesten. Diese Bewegung bestätigt das Satellitenortungssystem GPS für den Norden des Pazifik hervorragend.
Modellrechnungen im Computer zeigen, dass dieses unterschiedliche Tempo mit der Zeit die beiden Hälften der Platte südlich des Äquators etwa entlang einer Linie zwischen den Samoa-Inseln und der Ostinsel auseinander reißen müsste.
Bildet sich unter dem Pazifik tatsächlich ein Riss, wäre natürlich auch der Vulkanismus erklärt, der die vielen Inseln gerade in diesem Bereich entstehen lässt. Genau an diesen Stellen hat das Zerreißen der Pazifischen Platte dann bereits begonnen. An diesem Riss kann dann glutflüssiges Gestein aus dem Erdinnern nach oben steigen und die Vulkane bilden, aus denen zum Beispiel die Cook-Inseln entstanden sind.

Auszug aus einem Artikel von Roland Knauer im Tagesspiegel vom
10.3.2008

9.3.08

Kreuzfahrt ins Glück – ein Schmarren für die Osterinselfreunde

Am 24. Februar 20.15 im ZDF lief der Film „Kreuzfahrt ins Glück“, Hochzeitsreise nach Chile. Wir hatten in dieser Rubrik von den Dreharbeiten im vergangenen Jahr berichtet, an denen auch Josef Schmid beteiligt war.
Die Kritiken entsprachen dem Eindruck vieler Zuschauer.

Freie Presse (Chemnitz) vom 26. Februar 2008

Abgeschmackt
Von Rainer Tittelbach

Das „Traumschiff“ zu einem Hochzeitsdampfer umzuflaggen und es auslaufen zu lassen in alle Herren Länder, wo es etwas Außergewöhnliches zu sehen gibt, ist zunächst einmal eine clevere Idee. Die Zielgruppe darüber hinaus noch mit Gesichtern zu verwöhnen, die man besser als die eigene Familie kennt, nur eben seit „Tessa“ und „Bianca“ aus den Augen verloren hat, das ist für Fans des Herz-Schmerz-Genres ein Geschenk. Die Erkundungstouren, die einen in der fünften Episode von „Kreuzfahrt ins Glück“ nach Chile führten, weckte gehörig die Reiselust. Umso tragischer, was für eine abgeschmackte Geschichte vom Loslassen und Verzeihen hier gesponnen wurde. Die Landschaft schrie nach Kino, der Regisseur sagte Reisereportage, der Redakteur Telenovela. Die Programmzeitschrift, die den Film als „Darstellerurlaub finanziert per Gebühr“ bezeichnet, lag nicht ganz richtig. An den Kosten des Films dürfte sich die Tourismusbranche großzügig beteiligt haben.

Mike Neun von den Osterinsel-Freunden
schrieb folgendes:

Die Aufnahmen waren sehr gelungen und machen tatsächlich Lust auf Chile und die Insel. Ansonsten war das „Ganze“ natürlich ein unglaublicher Schmonz. Selbst mir altem Filmhasen ist bei einigen Dialogen und unlogischen Handlungssprüngen die Galle hochgekommen. In Amerika hätte man so ein schludriges Drehbuch überhaupt nicht angenommen. Sicherlich darf man auch bei einer solchen Produktion nicht von „Urlaub“ für alle Beteiligten sprechen, obwohl man dies fast unterstellen möchte. Fakt ist jedoch, dass diese Produktion allen Anscheines nach unter sehr hohem Zeitdruck entstanden ist.
Auch die Schauspieler waren zum größten Teil fehlbesetzt und agierten hölzern bis laienhaft. Persönlich habe ich im öffentlichen rechtlichen Fernsehen schon lange keine so dilletantische Produktion mehr gesehen.
Für Chile und Osterinselfans war das ganze natürlich von beträchtlichem Schauwert(!), warum man allerdings doch einige Minuten (zu viele) für den Molloch Santiago verbraten hat und die Osterinsel als menschenleeren Ort zeigt, auf dem man „Vodoo“ Hochzeit mit halbnackten Eingeborenen halten kann, bleibt ein weiteres Mysterium der Drehbuchautoren.